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Gewittersturm hinterlässt zahlreiche Verwüstungen

Das heftige Unwetter am Samstagabend hat auch im südlichen Landkreis Deggendorf Schäden hinterlassen. In Osterhofen hat der Sturm in Pöding ein Wohnhaus zur Hälfte abgedeckt. Hier musste die Feuerwehr trotz Regen und Wind ein Notdach anbringen: "Der Einsatz war sehr lange und sehr schwierig", schildert Manfred Ziegler, Kreisbrandmeister und Kommandant der FF Osterhofen. Doch "Gott sei Dank ist kein Mensch zu Schaden gekommen."

Gut eineinhalb Stunden lang war zudem die Bahnstrecke zwischen Plattling und Vilshofen gesperrt: Der Sturm hatte aus der Siedlung an der Klosterwiese ein Trampolin auf die Gleise geweht. Das konnte zwar im Prinzip rasch beseitigt werden, erläutert KBM Ziegler. Länger dauerte es aber, die Bahnstrecke vorher zu sperren, damit die Einsatzkräfte gefahrlos arbeiten konnten.

Trampolin auf Gleis: Bahnstrecke gesperrt

Wie die Polizei berichtet, mussten zudem vorrangig Straßen von Bäumen und vielen sowie großen Ästen befreit werden. Die B8 war deshalb zwischen Plattling und Künzing zeitweise gesperrt, ebenso einige weitere Straßen im Landkreis. Umgefallene Bäume räumten die Feuerwehren an der B8, aber auch an der Staatsstraße2115 Richtung Holzhäuser von der Fahrbahn räumen.

Beim Volksfest Gergweis riss der Gewittersturm ein Verpflegungszelt um. Auch das Autoscooter-Fahrgeschäft wurde durch den heftigen Wind beschädigt. Zudem mussten laut Polizei Gegenstände gesichert werden. Weil der Wind das Kirchendach in Gergweis zum Teil abgedeckt hat, wurde der Friedhof sicherheitshalber gesperrt, berichtet Helmut Leberfinger, Kommandant der FF Galgweis. Überflutet wurde die Ortsverbindungsstraße Galgweis-Oberndorf: Sie musste für knapp zwei Stunden gesperrt werden.

Kirchendächer in Künzing und Gergweis teilsweise abgedeckt

In Künzing deckte der Sturm ein Teil des Kirchendaches ab. Zudem entstanden auch auf dem Friedhofsgelände einige Schäden: Nach Angaben von Pfarrer Alfred Binder fielen mehrere Dachziegel auf das Friedhofsgelände, auch ein Baum ist umgestürzt. Nach ersten Erkenntnissen wurden keine Gräber beschädigt. Es läuft eine genaue Prüfung auf dem Gelände und das Dach wurde provisorisch abgedichtet.

Der starke Regen von 68 Litern pro Quadratmeter in Künzing sowie 50 Litern in Zeitlarn rief schlimme Erinnerungen an das vergangene Jahr hervor. Von einer Hochwasserkatastrophe blieb die Region am Samstag aber glücklicherweise verschont.

15 gestürzte Bäume blockierten die B8 in Künzing

Diesmal war der Wind das Schlimmste, bilanziert Künzings FF-Kommandant Michael Erndl: So heftig habe er dies schon lange nicht mehr erlebt. Alleine über die B8 waren 15 Bäume gestürzt, weitere fielen in Herzogau, Langkünzing, Girchingerfeld sowie in Künzing. Auch die Wehren Forsthart und Wallerdorf waren wegen umgestürzter Bäume an den Kreisstraßen DEG37 und DEG38 sowie von Forsthart Richtung Aurolfing im Einsatz.

Der Lindenbach trat erneut über die Ufer und überschwemmte die angrenzenden Wiesen. Die Feuerwehr Wallerdorf war umgehend vor Ort im Einsatz. Auch am Rohbau des neuen Sport- und Gemeinschaftshaus des FC Künzing hat der starke Wind seine Spuren hinterlassen: FC-Vorsitzender Reinhard Bauer schildert, dass die Dachpappe erneuert werden musste.

Einsatz der Feuerwehr dauerte bis 3.30 Uhr nachts

Der lange Einsatz begann für die Feuerwehren gegen 19.30 Uhr: Zwar hatte es zunächst so ausgesehen, als ob das Unwetter am Raum Osterhofen vorüber in Richtung Vilshofen zieht, doch dann drehte sich der Wind und das Gewitter zog von Süden zurück: "Dann erwischt es uns meistens stärker", stellt Manfred Ziegler fest.

Viele Wehren waren bis Mitternacht im Einsatz, schildern die Kommandanten. In Osterhofen konnte man die dringlichsten Einsätze erst gegen 3.30 Uhr nachts beenden. Die restlichen Arbeiten erfolgten am gestrigen Montag: "Das meiste sieht man erst jetzt am Tag", bemerkt der FF-Kommandant. Fast alle Ortswehren waren in der Sturmnacht im Einsatz. Auch aus zahlreichen umliegendenden Gemeinden kamen die Wehren zu Hilfe.

Bericht PNP